Kommunales Fahrrad in Wedel

Projektbeschreibung

Wedel ist mit seiner flächenmäßigen Ausdehnung (ca 4 km im Durchmesser) ideal für die Benutzung des Fahrrads, um an jeden Ort möglichst kostengünstig und schnell zu gelangen.

Das Fahrrad ist für diese Entfernungen das kostengünstigste und umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Es kann von fast allen VerkehrsteilnehmerInnen benutzt werden, die keine gesundheitlichen oder altersmäßigen Einschränkungen haben.

Das Kommunales Fahrrad gab es in Wedel von 1990. bis 2001. Die Idee dazu entstand bei der Arbeitslosenselbsthilfe - Arbeit für Alle- e.V. Wedel 1988 im Rahmen einer bundesweiten Aktion von Arbeitsloseninitiativen für Nulltarif im Öffentlichen Nahverkehr.

Es war ein Beschäftigungsprojekt und bot einem festangestellten Anleiter und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern eine sinnvolle Beschäftigung.

Das Kommunale Fahrrad wurde als ergänzendes öffentliches Verkehrsmittel eingesetzt und diente dazu, das Umsteigen auf das umweltfreundlichste Verkehrsmittel zu fördern.

Es war insbesondere für folgende Zielgruppen gedacht:

  1. für alle, die aus ökologischen Gründen lieber Fahrrad fahren, aber nicht immer ihr eigenes Fahrrad benutzen wollen oder können, z.B. weil sie mit der S-Bahn weiterfahren wollen;

  2. für alle, die für Einkaufszwecke z.B. in der Bahnhofstraße auf das Einkaufen mit dem Auto in der direkten Nähe Parken nicht verzichten wollen oder können, aber ihre Waren mit dem Kommunalen Fahrrad zu dem Parkplatz am Rande des Einkaufsbereichs z.B. Schulauer Straße fahren wollen;

  3. für alle, die mit der S-Bahn ankommend touristische Ziele in Wedel mit dem Fahrrad erreichen möchten z.B. Willkomm Höft und Fährmannssand;

  4. für BesucherInnen der Segelhäfen, die zum Einkaufen in die Stadt kommen wollen, aber kein eigenes Fahrrad dabei haben.

Die Kommunalen Fahrräder wurden von der Arbeitslosenselbsthilfe -Arbeit für alle -e.V. Wedel aus älteren gespendeten Fahrrädern hergestellt und regelmäßig gewartet. Sie waren mit einer blauen Signalfarbe mit einem Hinweisschild als Kommunales Fahrrad gekennzeichnet. Sie verfügten über einen großen Einkaufskorb auf dem Gepäckträger.

Das Kommunale Fahrrad war an 16 verkehrsmäßig günstigen bedarfsgerechten Orten aufgestellt. Es war mit einem Schloßsystem an einem Sicherheitsfahrradständer angeschlossen. Es konnte mit Hilfe einer „Key-Card“ und einem Generalschlüssel für ein zusätzliches Spiralschloß ausgeliehen werden. Interessierte, die das „Kommunale Fahrrad“ nutzen mochten, konnten eine „Key-Card“ gegen eine Kaution von 15 € erhalten.

Es standen ca 120 Kommunale Fahrräder zur Verfügung stehen. Es waren ca 250 Key-Cards und entsprechende Schlüssel ständig ausgeliehen.

Das Projekt wurde zum größten Teil aus Spenden und Eigenmittel des Vereins finanziert. Die Eigenmittel wurden hauptsächlich im Dienstleistungsbereich erwirtschaftet.

Das Projekt musste 2001 eingestellt werden, da die Arbeitslosenselbsthilfe vorrangig um ihr Überleben kämpfen mußte. Der Treffpunkt Arbeitslosenzentrum mit Kommunaler Fahrradwerkstatt mußte am bisherigen Standort abgebaute und an einem neuen wider aufgebaut werden.

Am neuen Standort besteht im Augenblick nur eine kleine Kommunale Fahrradwerkstatt.

Das Projekt Kommunales Fahrrad soll wieder aktiviert werde. Die Arbeitslosenselbsthilfe – Arbeit für alle – e.V. Wedel freut sich, dass die Idee mittlerweile von vielen Kommunen und z.B. auch von der Deutschen Bahn aufgriffen wurde.